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Die Nieheimer Flechthecken

Die Tech­nik des Flecht­ens ist mit dem Rück­gang der Heck­en zunehmend in Vergessen­heit ger­at­en, so dass nur noch wenige Nieheimer Bürg­er dieses Handw­erk, das auss­chließlich in den Win­ter­monat­en aus­geübt wird Beherrschen.

Vor­dringlich der Heimatvere­in Nieheim mit seinem Arbeit­skreis “Flechtheck­en” hat sich in den let­zten Jahren hier­bei her­vor­ge­tan. Auch die jun­gen Vere­ins­mit­glieder aus der Gruppe “JUPRONA” brin­gen sich als aktive Mithelfer hier in her­vor­ra­gen­der Weise ein.

Zunächst wer­den min­destens dau­men­starke Hasel­nussäste mit Wei­den­ruten an mehreren Stellen zu einem Bün­del zusam­mengeschnürt und wiederum an Stäm­men befes­tigt. Auf diese Weise wer­den drei Eta­gen geflocht­en, so dass ein schmales, aber den­noch dicht­es Buschw­erk von etwa 1,50 m Höhe entste­ht. Neben ein­er jährlichen Kon­trolle wer­den die Flechtheck­en alle sechs bis zehn Jahre aus­gelichtet und nachgebunden

Als ein­ma­liges Charak­ter­is­tikum der Nieheimer Kul­tur- land­schaft präsen­tiert sich die Nieheimer Flechthecke. In früheren Zeit­en diente sie als “leben­der Zaum” zwis­chen den Wei­de­flächen. Darüber hin­aus fungierte sie als Wichtiger Liefer­ant für Brennholz, Hasel­nüsse und Fut­ter für das Vieh. Als ästhetis­ches Ele­ment stell die Nieheimer Flechthecke auch heute noch eine beson­dere Bere­icherung der ost­west­fälis­chen Land­schaft dar.

Auf­grund des Wan­dels in der Land­wirtschaft wur­den die Flechtheck­en im Lauf der let­zten 50 Jahre immer öfter durch Drahtzäune erset­zt, wuch­sen zur Feld­hecke aus und wur­den nach und nach auch im Nieheimer Raum weniger. Die Nieheimer Flechthecke kann aber auch heute noch einen wesentlichen Beitrag zur ökol­o­gis­chen Sta­bil­ität der Land­schaft leis­ten. Für die Sta­bil­isierung des Naturhaushalts sind Heck­en von erhe­blich­er Bedeu­tung und stellen wichtige Leben­sräume für Flo­ra und Fau­na dar, da sich hier viele Voge­larten einnisten.

Studierende der TH OWL pflanzen Nieheimer Flechthecke für die Landesgartenschau in Höxter